Was ist ein Trauma?

Wenn wir das Wort Trauma hören, bringen wir das oftmals mit sehr außergewöhnlichen, höchst dramatischen und lebensverändernden Erlebnissen, wie einen Flugzeugabsturz oder eine Naturkatastrophe in Verbindung.

Aber Trauma ist etwas sehr Individuelles und ist nicht das hoch belastende Ereignis selbst. Trauma ist vielmehr die aus dem Ereignis entstehenden Folgestörungen. Einmalig oder mehrfach belastende Erlebnisse werden sehr individuell empfunden. Was für den einen Menschen „nur“ ein Schrecken ist, kann für den anderen eine Situation von traumatischem Ausmaß sein. 

Erleben wir nun ein Ereignis traumatischen Ausmaßes einmalig oder mehrfach, sind es die Folgen, die sich aus der nicht gelingenden Verarbeitung ergeben und die sich vor allem im Nervensystem des betroffenen Menschen niederschlagen.

Trauma bedeutet (altgriechisch) „Wunde“ und die Wunde liegt zumeist tief in unserem impliziten Gedächnis, unser Körpergedächnis. Jener Teil des Gedächnisses, der sich auf Erleben und Verhalten des Menschen auswirkt, ohne dabei ins Bewusstsein zu treten. Gleichzeitig bilden wir mit unserem Verhalten und Handeln Muster, die hilfreiche Schutzstrategien bieten, um nicht mit der Wunde und den Schmerzen konfrontiert zu werden. 
 

Eine Definition von Trauma, wobei das Ausmaß des Ereignisses vollkommen indivduell betrachtet wird:

Ein traumatisches Erlebnis zeichnet sich dadurch aus, dass es die Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen übersteigt. Es hat eine Intensität, dass der Betroffene davon überwältigt wird und es starke Gefühle von Angst, Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Ohnmacht oder Ausgeliefertsein auslöst.